body and soul

Text über meine Bilder:

Corinna Mayer geboren 1969, Studium an der Städelschule zwischen 1991 – 1997, Meisterschülerin bei Hermann Nitsch, hat viele Stipendien und Auszeichnungen erhalten. In der faszinierenden Malerei der Künstlerin finden wir Personen, die einerseits reduziert dargestellt sind, anderseits erleben wir diese Personen schwebend in einem undefinierten, zeitlosen Raum. Die Menschen in den Bildern bleiben fremd und sind doch so nah.

Die Künstlerin: „Sie treten aus längst vergangenen Zeiten aus fernen Ländern im hier und jetzt auf. Ich male Bilder, um mehr über mich und die Welt zu erfahren.“

Zylvia Auerbach: (Verlegerin): „Als Ausgangspunkt für ihre Arbeiten verwendet die Künstlerin Fotos von Gemälden genauso wie Abbildungen aus Werbebeilagen und Zeitschriften. Durch einen „sich verselbständigenden Prozess des Malens“ entstehen daraus vollkommen neue Formen; künstliche Geschöpfe, frei erfundene, ideelle Figuren, die typische zwischenmenschliche Situationen darstellen. In gegenständlicher Malerei, mit scheinbar einfachen Titeln wie werden Bildmotive zu assoziativen Projektionsflächen im Spannungsgefüge menschlicher Bedürfnisse. Um so mehr berührt die unerwartete, scherzhafte Doppelbödigkeit dieser Arbeiten, mit all den implizierten Ambivalenzen und Widersprüchen. Corinna Mayers Bilder, – eine Grammatik verborgener, menschlicher Emotionen, schaffen einen gegenläufigen, rätselhaften Dialog zwischen Betrachter und Werk, indem der Blick der Figuren den Kontakt zum Betrachter zu suchen scheint, sie jedoch gleichzeitig Distanz suggerieren. „Denn der Blick der Figuren gibt vor in ihr Inneres zu sehen und lässt offen, was sich in ihnen abspielt.“ (Corinna Mayer)

Klaus Gallwitz über Corinna Mayers Bilder:

„Ständig trifft man Leute im Atelier. Sie blicken auf den Besucher oder sehen an ihm vorbei. Sie sind an ihren kräftigen Lokalfarben zu erkennen und nicht nur vorübergehend anwesend. Ihr physiognomischer Ausdruck lässt nicht zu wünschen übrig und ist doch häufig rätselhaft. Einige tragen ihre ferne Herkunft mit Bewusstsein zur Schau. Andere bilden kleine gesprächige Gruppen, die sich auch wieder neu und locker anders formieren. Aber alle sind in Habiotus und Mimik ganz zeitgenössisch und treten zugleich wie ihre eigenen Vorfahren auf. Im Grunde halten sie Abstand, wie wie es unabhängige Mitglieder einer weitläufigen Verwandtschaft tun, wenn nicht die  Malerin zwei oder drei von ihnen unerwartet in einer komplizierten Beziehung kombiniert. Dann spitzt sich die Frage zu: sind sie, wie wir aussehen, oder sehen sie aus, wie wir sind?“

Peter Weiermair:

„Obwohl Corinna Mayer die fremden Bilder wie ein Vampir in Beschlag nimmt, rühren diese verwandelten Motive an, strahlen sie eine Unruhe aus, so ruhig sie sich geben. Sie dokumentieren die emotionale, von Sehnsucht nach Nähe getriebene Leidenschaft ihrer Produzentin. Ein amerikanischer Freund hat die Zeichnungen, als er sie das erste Mal sah, mit dem englischen Begriff “intriguing“ umschrieben. Kein Begriff kann sie besser charakterisieren als dieser.“

In der Ausstellung in der Weißfrauenkirche sind Malereien von 2001-2017 zu sehen. Die Bilder sind in verschiedenen Höhen an den Wänden der Weißfrauenkirche angebracht. Mit Erinnerung an Kirchen in Rom oder Florenz sind die Bilder installiert. Die Bilder wurden so ausgesucht, dass sie sowohl zwischenmenschliche Beziehungen thematisieren, sowie besonders eine spirituelle Ausrichtung der Bilder betonen.

Corinna Mayer

1969    geboren in Langen

1991-1997 Studium an der Städelschule in der Klasse von Hermann Nitsch

1997 Meisterschüler

Stipendien und Ähnliches:

2017/2018 Atelierstipendium der Stadt Frankfurt

2011Stipendium Herrenhaus Edenkoben

Wandbilder, evangelischer Regionalverband

2009 Artist in Residence, vom Kulturamt Frankfurt nach Salzburg

2004 Kunst am Bau, Amtsgericht, Seligenstadt

2002 Stipendium der Künstlerhilfe, Frankfurt/Main

2001 Stipendium Künstlerhaus Schloss Balmoral

19994 Erasmusstipendium nach Bourges in Frankreich

Zahlreiche Ausstellungen seit 1995

www.corimayer.de