NICHTSTUN. Ein Projekt
„Nichtstun“ ist nicht wirklich populär. Es ist luxuriös, und zeugt von Faulheit, einem der schrecklichsten Laster in der arbeitsfixierten Gesellschaft. Mit „Stress“ lässt es sich immer noch viel leichter profilieren.

Dummerweise droht irgendwann der Burn-Out. Und schöpferische Ideen lassen ebenso auf sich warten, wenn alles in „Arbeit“ erstickt wird.

Das Projekt „Nichtstun“(zu dem die hier vorgestellte Publikation eine Art „Zwischenstation“ darstellt) sagt sinnlosem Arbeitswahn den Kampf an und propagiert den schöpferischen Müßiggang. „Nichtstun“ … ist von größter Wichtigkeit für das Zu-sich-selbst-kommen und die indviduelle Entspannung.“


NICHTSTUN. Ein Buch
Die Publikation „Nichtstun“ ist eine Textsammlung, die Begriffe wie „Arbeit“, „Freizeit“, „Stress“ und „Müßiggang“ verhandelt. Zu Wort kommen u.a. Joseph Beuys, Bernadette La Hengst, Hanna Arendt und Götz Werner.


NICHTSTUN. Der Hintergrund
Schon seit langem ärgert sich Verena Lettmayer über den Stress um sie herum. Dieser ist ansteckend und uneffektiv. 2004 überlegt sie im Scherz, ein Seminar für Gestresste in Island anzubieten, wo man sich in heißen Quellen entspannen kann. Die Kunstwissenschaftlerin Dr. Verena Kuni rät ihr, das Thema „Nichtstun“ als Thema für ihr Aufbaustudium an der HfG Offenbach zu wählen. Gesagt, getan.

Ein Erstes Projekt zum Thema werden die „Ferien im Hinterconti“ im August 2004 im Off-Space „Hinterconti“ in Hamburg. Verena Lettmayer bewohnt gemeinsam mit Chris Regn die Ausstellungsräume.

„Es ist: eine Ausstellung? Eine Performance im halböffentlichen Raum? Ein Wohnprojekt? Ein paar Tage Ferien? Ganz schön viel Arbeit? All das.
Wir: dekorieren den Ausstellungsraum mit Ferien-Accessoires, Liegestühlen, Urlaubsfotos, Reiseführern, Äpfeln aus dem Schrebergarten.
Wir machen: Sachen, zu denen wir bisher noch nicht gekommen sind, wie T-Shirts bemalen, Fanzines herstellen, Filme schauen, ans Meer fahren, Grillen, Lieblingslieder singen und filmen etc.
Und: Gäste zum innehalten zu animieren und ihnen die Lust auf Urlaub und Mufle zu vermitteln.“

Danach kommt die Idee auf, das alles zu dokumentieren, und eine Publikation zu machen. Garniert mit Texten und mit Fragebogen-Interviews.

Seit 2004: Arbeit an dem Buch. Texte sammeln. Layout machen. Interviews sammeln. Mehr Texte sammeln. Förderanträge stellen. Es werden immer mehr Texte. Förderanträge abgelehnt bekommen. Dazwischen große Pausen. Zweifel, ob es jemals fertig wird.

2010: Jetzt muss es sein. Eine erste Auflage von 65 Exemplaren wird im Juli 2010 produziert. Im September gibt es eine Lesung im Kunstraum multi.trudi des Frankfurter Künstlers Stefan Beck (the thing frankfurt). Im Dezember kommt die zweite Auflage heraus.

2011: Im Juni reist NICHTSTUN nach Berlin und nimmt via Lesung an den „48 Stunden Neukölln“ teil.


Verena Lettmayer

Geboren 1970 in Hanau. Lebt und arbeitet in Offenbach/Main. Jedoch kommt die Hälfte der Vorfahren aus Steiermark/Österreich.
Künstlerin, Grafikerin, Schriftsetzerin, Bloggerin
Studium an der HfG Offenbach (Dipl. 2003)
Malerei. Zeichnung. Konzeptionelles Arbeiten mit Sprache / Sprache als konstituierendes Element für Realität.
Über: Natur / Identität als Künstlerin / Geschlechterverhältnisse / Arbeit / Popkultur.
Als: Booklets / T-Shirts / (und ein Video). Interdisziplinäre Projekte.

Ausstellungen & Projekte im In- und Ausland:
OF, FFM, HH, B, Wiesbaden, Bonn. Zürich, Reykjavik, Cesky Krumlov/CZ.
Auslandsaufenthalte: Reykjavik/IS (2001, Erasmus-Stipendium), Cesky Krumlov/CZ (2006, Artist-in-Residence des Hess. Ministeriums für Wissenschaft und Kunst).

Projekte:
DJ Verenabernd (seit 1998), KUNST RAUM MATO (2007 FF.), Mainspree (2004-08), Minisaloon (2006-10), Schrankstipendium ( (2009 FF.), „Nichtstun“

Ihr Gruppenprojekt „Schrankstipendium“ wird 2012 von der Frankfurter Stiftung Maecenia gefördert.

Internet:
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