Raphael Rack

Geboren 1968 in Bad Homburg

Raphael Rack – Komponist von farbigen Wandteppichen, die aus Seele und Zeit gewebt sind

Die meisten Gemälde von Raphael Rack verzichten auf Titel. Die Zuschauer werden direkt in ein Meer von Farben geworfen, in unzähligen Schichten aufgetragen und entfernt. Man möchte in diese Energie und Dynamik eintauchen, die auf der Leinwand auftaucht. „Ich will nichts vortäuschen. Ich interessiere mich für die Komplexität der Werke. Deshalb arbeite ich sehr lange an ihnen“, sagt Raphael Rack.

Der 1968 in Bad Homburg geborene Maler wurde von seiner Großmutter, die eine talentierte Zeichnerin war, schon in jungen Jahren zum Malen ermutigt. Schon als Schüler verkaufte er kleine Modellfiguren, die er selbst künstlerisch entworfen hatte. Der Auslöser für eine künstlerische Karriere kam schließlich 1987, als er die „Documenta“ in Kassel mit dem Kunstperformance-Kurs besuchte. „Dort sah ich ein Bild von Gerhard Richter, einen realistischen Blick auf den Kölner Dom – das war eine Schlüsselerfahrung“, sagt er. In dem Gemälde „Dome Corner“ spielen Licht und Schatten eindrucksvoll miteinander und lassen Kraft und Schönheit schimmern.

Raphael Rack bewarb sich 1989 im Alter von nur 19 Jahren an der „Hochschule für Gestaltung“ in Offenbach am Main (HfG) und wurde als jüngster Bewerber mit seinem Portfolio angenommen. Bei den Prüfungsaufgaben zeichnete er sich vor allem durch ein metaphysisches Selbstporträt aus. „Ich war froh, dass ich akzeptiert wurde. Aber der Unterricht an der HfG war mir zu theoretisch“, gibt er zu. Raphael Rack ist ein Künstler, der von allem, was ihn umgibt, inspiriert ist. Zuerst malte er realistisch – seine abstrakten Farbkompositionen entstanden in einer späteren Phase seines Lebens, indem er seine Wahrnehmung erweiterte.